Auf der Suche nach Alternativen: Wie vereinbar sind Reinraumstandards und Strohverpackungen?

5,5 Mio. Tonnen Plastikmüll fallen jährlich in den Laboren der Life Sciences an. Die Branche wächst und damit auch die Müllberge. Das Dilemma: Reinraum-Anforderungen. Lässt sich dennoch auf Kunststoffverpackungen verzichten?

70 % der CO2 Emissionen der Life Science Branche fallen in der Lieferkette an. Volumenmäßig entfällt der größte Müllanteil auf die Isolierverpackung für den Versand. Genau hier kann aber von herkömmlichen Kunststoff-Isolierverpackungen, wie Styropor, auf nachhaltige Alternativen umgestellt werden – mit enormen CO2-Einsparungs-Potenzial. Zahlreiche Vorreiter der Branche gibt es bereits, wie unsere Kunden QIAGEN und New England Biolabs.

Auch das Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. (IUTA) hat sich das Thema im Rahmen des INNO-KOM Forschungsprojektes iWisch (FKZ: 49MF200005) genau angesehen, Isolierverpackungen auf ihre Anforderungen getestet und sich dabei für die Landbox Stroh entschieden.

IUTA hat ein Wischprobenkit für monoklonale Antikörper entwickelt, um Kontaminationen und Verunreinigungen von Oberflächen durch monoklonale Antikörpern zu identifizieren und den Reinigungserfolg zu validieren. Aufgrund des großen Erfolges des Forschungsvorhabens wird das Wischprobenkit und damit verbunden die Landbox Stroh im gewerblichen Sektor angeboten. Dabei arbeitet der Großteil der Kunden in Reinraum-Umgebung, wodurch ein besonderes Augenmerk auf die Partikelfreisetzung der Materialien gelegt wird. In einem Reinraum der Klasse C dürfen beispielsweise im Betriebszustand maximal 29.000 Partikel mit einer Größe von ≥ 5 μm pro m³ freigesetzt werden.

Lassen sich solche sensitiven Produkte in der Landbox Stroh verschicken? JA!

Denn vor dem Einschleuse-Prozess in den Reinraum werden alle benötigten Materialien desinfiziert, wodurch eine etwaige Partikelbelastung, welche durch das Verpackungsmaterial entstanden ist, reduziert wird.

Trotz dieses sensiblen Arbeitsbereichs begrüßen IUTA-Kunden den Wechsel von Styropor auf die Landbox Stroh, weil sie dadurch selbst zu einer grüneren Zukunft beitragen.