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Abschlussverstanstaltung des Forschungsprojektes reGIOcycle

12.11.2024 | by Hilal Albaba
Abschlussevent regiocycle

Nachhaltige Kreislaufwirtschaft durch Stroh: Ergebnisse des reGIOcycle-Forschungsprojekts

Am 12. November fand in Augsburg die Abschlussveranstaltung des fünfjährigen Forschungsprojekts reGIOcycle statt. Ziel dieses Projekts war es, am Beispiel der Region Augsburg Konzepte zur Vermeidung, Substitution und nachhaltigen Nutzung von Kunststoffen zu entwickeln. Ein Fokus lag dabei auf der stofflichen und energetischen Nutzung von Getreidestroh – einem nachwachsenden Rohstoff mit unausgeschöpftem Potenzial.

nachhaltigkeit

Alleskönner Stroh: Das Forschungsprojekt zeigte, dass Getreidestroh eine optimale Grundlage für biobasierte Kreislaufwirtschaft bietet.

Stroh als Basis für nachhaltige Kreisläufe
Wird die Landbox Stroh im Biogut entsorgt, so kann sie nach der Nutzung als Verpackungsmaterial vergoren werden, um Biogas zu erzeugen – ein nachhaltiger Energieträger für die dezentrale Wärme- und Stromversorgung. Eine Studie des bifa Umweltinstituts in Zusammenarbeit mit dem Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (AWS) ergab, dass unsere Landbox mit 15 Litern Fassungsvolumen 800 Liter Biogas in der Vergärung liefert. Nach der Vergärung lassen sich die Rückstände kompostieren, wodurch die Nährstoffe wieder auf landwirtschaftliche Flächen zurückgeführt werden. Diese Rückführung ersetzt Kunstdünger und schließt den Nährstoffkreislauf auf natürliche Weise.


Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Die stoffliche Nutzung von Stroh vor der energetischen Verwertung eröffnet weitere Vorteile. Stroh kann beispielsweise als Dämmstoff in der Bauwirtschaft verwendet werden. Diese Anwendung verbindet lokale Wertschöpfung mit geringen CO2-Emissionen und stärkt gleichzeitig die regionale Landwirtschaft.


Innovative Ansätze in der Landwirtschaft

Das Projekt hat über herkömmliche Ansätze hinaus neue Perspektiven auf die nachhaltige Nutzung von Stroh eröffnet:

  • Fruchtfolgen und Humusbilanz:
    Traditionell wird die Entnahme von Stroh durch festgelegte Fruchtfolgen begrenzt, um die Humusbilanz der Böden zu wahren. Das reGIOcycle-Projekt zeigt jedoch, dass Landwirte durch Maßnahmen wie Gründüngung die Humusbilanz ausgleichen und mehr Stroh nachhaltig entnehmen können.
  • Gezielter Einsatz von Halmverkürzern:
    Die Menge und Qualität des anfallenden Strohs werden stark durch Pflanzenschutzmittel wie Halmverkürzer beeinflusst. Während einige Halmverkürzer die Strohmenge pro Hektar reduzieren, verdichten andere das Stroh, was es für bestimmte Anwendungen wie Verpackungsmaterialien attraktiver macht.
  • Vorteile der Kompostierung:
    Das Einpflügen von Stroh in die Böden – die sogenannte Strohdüngung – erfordert den Einsatz großer Mengen an Stickstoffdünger. Die Rückführung von hochwertigem Kompost, wie sie im Projekt untersucht wurde, kann diesen ökologischen Nachteil vermeiden und die Stickstoffbilanz der Böden verbessern.
  • Nachhaltige Energie und Ressourcenschonung
    Die energetische Nutzung von Stroh in Form von Biogas bietet eine weitere Möglichkeit, Kreisläufe nachhaltig zu schließen. Das Projekt hat gezeigt, dass über die partielle Rückführung von Kompost auf Agrarflächen deutlich größere Mengen an Stroh entnommen werden können, als bisher angenommen. Dies eröffnet neue Potenziale für die Produktion grüner Energie und die Reduktion fossiler Energieträger.

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Hilal Albaba

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