Product Carbon Footprint Landbox Stroh
11.05.2023 | by Patricia EschenlohrProduct Carbon Footprint Landbox Stroh
Im Rahmen eines detaillierten Product Carbon Footprints haben wir uns mit den Treibhausgas-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Landbox Stroh sowie dem Humus- und Nährstoffkreislauf befasst. Wir orientieren uns dabei an dem Ansatz „Cradle-to-Customer und Entsorgung“ und betrachten sämtliche Prozessschritte vom Rohstoff, über die Eingangs-Logistik, Produktion, Ausgangs-Logistik bis hin zur Entsorgung beim privaten Verbraucher.
Funktionelle Einheit der hier aufgeführten Daten ist eine mittelgroße Landbox Stroh Bio mit 22 L Volumen und 35 mm Wandstärke. Eine 22 l Landbox Stroh Bio emittiert über die gesamte Wertschöpfungskette 0,41 kg CO2eq. Das kommt den CO2 Emissionen von 15 Sekunden warm duschen gleich.
Direkte Emissionen
einer mittelgroßen Landbox Stroh bestehend aus Rohstoffen und Produktion
+ Indirekte Emissionen
inklusiv aller vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsprozesse, inkl. der Transportverpackung
= Gesamte Emissionen
über die gesamte Wertschöpfungskette
Unsere Berechnungen des Product Carbon Footprints inkludieren:
- Getreideanbau und Ernte
- Pressen, Lagerung und Transport der Strohballen
- Produktion des PP-Garns zur Sicherung der Strohballen
- Produktion und Eingangslogistik der Umhüllung (PLA)
- Produktion und Eingangslogistik des gesamten Verpackungsmaterials für den Transport
- Produktion der Landbox Stroh in Alling
- Ausgangslogistik zu unseren Kunden per externer Spedition
- Entsorgung der Transportverpackung bei unseren Kunden
- Entsorgung der Landbox beim Endverbraucher
Wasserverbrauch pro kg Strohisolierung
Es wird in Deutschland viel über CO2 Emissionen gesprochen und erstaunlich wenig über Wasser.
Bei Landpack sind wir stolz darauf, dass unsere Technologie keine Abwässer verursacht und lediglich 0,05 L / kg Strohisolierung in der Produktion benötigt. Das vermeidlich umweltfreundliche Recyclingpapier benötigt hingegen 224x so viel Wasser in der Produktion. Auch das macht unsere Strohverpackung zu der vermutlich nachhaltigsten Kühlbox der Welt.
Energierückgewinnung in der Vergärung
Bei der Vergärung von einer Tonne Stroh entstehen 243 m3 Biogas. Forschungsprojekte zum Thema Stroh-Vergärung haben ergeben, dass bereits eine geringe Zumischung von Stroh zu Bioabfall den Biogasertrag des Biomülls deutlich anheben.
Wird die Landbox über den Biomüll recycelt, so werden aus einer Landbox mit 22 L und 35 mm Wandstärke 160 L Biogas bzw. 1,7 kWh gewonnen. Dabei wurden die Verluste durch die falsche Entsorgung von Biomüll eingerechnet. Zudem wurde berücksichtigt, dass nicht der gesamte Biomüll der Vergärung zugeführt wird. So kommen wir auf 27 % der Landpack Strohpaneele, die vor der Kompostierung vergärt werden. Basierend auf dem deutschen Energiemix spart eine Landbox 0,34 kg CO2eq durch die Biogas-Gewinnung ein. Die Gesamtemissionen einer Landbox Stroh mit 22 L unter Berücksichtigung der Biogas-Erzeugung betragen somit lediglich 0,07 kg CO2eq.
Geschlossener Humus- und Nährstoffkreislauf
Die Kompostierung der Landbox über den Biomüll hat gleich doppelten Nutzen:
1) Als Ersatz für Kunstdünger in der Landwirtschaft: Der in der Kompostierung entstandene nährstoffreiche Biokompost wird von Landwirten als lokale Nährstoffquelle zum Nachdüngen einsetzt und ersetzt damit Kunstdünger. Da im Kompostiervorgang keine Bioorganismen verloren gehen, schließt Biokompost den Humus- und Nährstoffkreislauf ganz natürlich und lokal.
2) Als Ersatz für Torf im Gartenbau: Biokompost ist der ideale Torf-Ersatz im Gartenbau. Torf wird aus trocken gelegten Mooren gewonnen und ist damit eine der schlimmsten Klimasünden überhaupt.
Nächste Schritte
Zur Vervollständigung unserer Ökobilanz werden wir im nächsten Schritt die positiven Einflussfaktoren von Kompost als Düngerersatz und zum Humusaufbau sowie als Torf-Ersatz genauer untersuchen, um diese in CO2eq beziffern zu können.
Ansprechpartnerin
Innovation Manager
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Autor
Patricia Eschenlohr
Co-Founder, CMO